München - die Kulturstadt
Das Kulturangebot der Isarmetropole ist besonders vielschichtig:
Münchens Theater gehören zu den renommiertesten
Bühnen Deutschlands, seine Musikszene hat von Klassik
über Jazz bis hin zu Popmusik alles zu bieten und ist auch
neuesten Strömungen gegenüber stets aufgeschlossen und
seine Museumslandschaft besticht durch ihre hochkarätigen
Sammlungen. München ist außerdem ein Zentrum der
Filmindustrie, Medienhauptstadt und Hochburg der Gastronomie.
Wer die Geschichte Bayerns und Münchens betrachtet, wird
schnell herausfinden, dass die Pflege von Kunst und Kultur hier zu
allen Zeiten in hohen Ehren stand. Unter der über 700 Jahre
dauernden Herrschaft der Wittelsbacher erlangte die Handels- und
Residenzstadt München die Bedeutung eines Zentrums
europäischer Kultur. Besonders hervorzuheben ist dabei der
„Musenfürst“ Ludwig I. von Bayern. Viele
Münchner Sehenswürdigkeiten wie die Glyptothek, die Alte
Pinakothek, die Feldherrnhalle und die Ludwigskirche sind
während seiner Regierungszeit entstanden.
Erschaffen, Bewahren und Sammeln gehörte zu den vornehmsten
Aufgaben der Wittelsbacher. Aus dieser Tradition heraus ist
München zu einer der reichsten Museumsstädte Deutschlands
geworden.
Museen und Galerien
Die Werke der Gruppe „Der Blaue Reiter“, zu der unter
anderem Kandinsky, Klee, Macke, Marc und Münter zählen,
sind in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus ausgestellt.
Schwerpunkt ist daneben die internationale Malerei und Skulptur des
20. Jahrhunderts. Die alte Kunst der Griechen und Römer
ist sowohl in der Glyptothek als auch in der Staatlichen
Antikensammlung zu sehen. Nicht mehr wegzudenken aus dem
Kunstbetrieb ist die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung mit ihren
vielbeachteten Sonderausstellungen. Sie wurde nach längerer
Umbauphase Ende Mai 2001 wiedereröffnet. Die
zeitgenössische Kunstszene und die neuen Medien haben ihren
Platz u.a. in der lothringer 13 oder im Aktionsforum Praterinsel,
wo laufend Ausstellungen mit experimentellem Charakter stattfinden.
1903 von dem Ingenieur Oskar von Miller gegründet, ist das
Deutsche Museum heute eines der weltweit bedeutendsten
naturwissenschaftlich-technischen Museen. Mit über 50.000
Quadratmetern Ausstellungsfläche und einem umfangreichen
Bestand an wertvollen technischen und naturwissenschaftlichen
Originalexponaten vermittelt das Museum auf spannende und
populäre Weise die technisch-naturwissenschaftlichen
Errungenschaften der letzten 100 Jahre und den damit verbundenen
gesellschaftlichen Wandel. 2003 feierte das Deutsche Museum sein
100jähriges Bestehen – Höhepunkt war die
Eröffnung der ersten Ausbaustufe des Verkehrszentrums auf der
Theresienhöhe.
Am Sankt-Jakobs-Platz findet man das Münchner Stadtmuseum,
eines der vielseitigsten und populärsten kulturgeschichtlichen
Museen Münchens, mit unübertrefflichen Beständen zur
Stadtgeschichte, attraktiven Schauräumen, international
orientierten Spezialsammlungen, vielbesuchten, phantasievoll
inszenierten Wechselausstellungen sowie Vorführungen und
Veranstaltungen. Zur Auflockerung eines Museumstages in
München gehört aber auch ein Besuch im skurrilen
Zauberreich des Karl Valentin Museums im Isartor.
Theater und Konzerte
Rund 56 kleine und große Theaterhäuser bieten in
München ein vielfältiges Programm. Die berühmten
Opern- und Ballettstars der Welt treten im Nationaltheater auf. Im
Sommer locken die berühmten Opernfestspiele Tausende von
Besuchern an; weitere bekannte Spielstätten für Oper,
Operette und Musiktheater sind Gärtnerplatz- und
Prinzregententheater. Shows und Musicals zeigt das Deutsche
Theater. Zu den renommiertesten Schauspielhäusern Deutschlands
zählen die Münchner Kammerspiele, ein Theater im
Jugendstil, das Anfang 2003 nach gründlicher Sanierung und
Restaurierung wiedereröffnet wurde, und das Residenztheater.
Die dritte Spielstätte des Bayerischen Staatsschauspiels neben
Residenz- und Cuvilliéstheater, der Marstall, ist im Herbst
2001 für voraussichtlich 4 Jahre ins Haus der Kunst gezogen.
Zweimal im Jahr, im Sommer und im Winter, findet außerdem das
Tollwoodfestival statt und bietet dann mit seinen Zelten weitere
originelle Spielstätten für Theater, Zirkus, Oper und
Musik.
Schlösser und Kirchen
Nicht nur Oberbayern, sondern auch die Stadt München hat
prachtvolle Schlösser zu bieten. Nymphenburg, früher
Sommerresidenz des Hauses Wittelsbach, ist ganzjährig ein
Höhepunkt im Besichtigungsprogramm der Stadt. Von seiner
Gründung 1664 bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde an einer
der größten, bis heute unzerstörten barocken
Schlossanlagen gebaut. Im Schloss Schleißheim finden
beschwingte Eleganz und das Spielerische des höfischen
Lebensstils ihren Ausdruck. Der Sommersitz der Wittelsbacher wurde
im 18. Jahrhundert erbaut. Am westlichen Stadtrand ist die
Blutenburg gelegen, ein spätgotisches Jagd- und
Wasserschlösschen der Wittelsbacher, 1467 erbaut. Die
Blutenburg ist heute Sitz der Internationalen
Jugendbibliothek. Bei den rund 300 Kirchenbauten
Münchens sind fast alle Stilrichtungen zu finden. Da ist die
älteste Münchner Pfarrkirche, die Peterskirche
(„Alter Peter“) aus dem 11. Jahrhundert; im Zentrum
finden wir das Wahrzeichen der Stadt, die Domkirche Zu Unserer
Lieben Frau, Metropolitankirche des Erzbistums
München-Freising, ein spätgotischer Hallenbau des 15.
Jahrhunderts, ausgestattet mit Kunstwerken aus fünf
Jahrhunderten; die Theatinerkirche (1667), eine italienisch
geprägte Barockkirche; die St.-Anna-Klosterkirche (1733), die
erste Rokokokirche Münchens und Altbayerns sowie die
Asamkirche (1733-46), ein Meisterwerk des bayerischen Rokoko.
München Welcome Card – das Ticket für einen Kulturtrip nach München
Die München Welcome Card gilt als Fahrkarte für alle
öffentlichen Verkehrsmittel. Für einen oder für drei
Tage genießt der Gast völlig freie Bahn wahlweise im
Stadtgebiet oder im gesamten MVV Tarifgebiet. Ob Shopping, Oper
oder Restaurant: Mit der persönlichen München Welcome
Card und dem dichten Netz aus S-Bahn, U-Bahn, Tram und Bus gelangt
man schnell, mühelos und umweltfreundlich ans Ziel. Ganz ohne
Stau und Parkplatzsuche. Auf den Nachtlinien von Bussen und Tram
sogar rund um die Uhr. Die München Welcome Card schont aber
nicht nur die Nerven, sondern auch das Urlaubsbudget. Das Ticket
bietet Ermäßigungen bis zu 50% bei über100
Attraktionen wie z.B. Stadtrundfahrten, Eintrittsgebühren
für Museen und die Schlösser Nymphenburg und
Schleißheim, Tierpark, Bavaria Filmtour, IMAX-Filmtheater und
Deutsches Museum. Eine vollständige Liste der verbilligten
Sehenswürdigkeiten sind in der „München Welcome
Card“- Broschüre aufgeführt.
Der Englische Garten
1989 feierte der Englische Garten seinen 200. Geburtstag. Von
Kurfürst Karl Theodor von Bayern in Auftrag gegeben, wurde der
Vorläufer des heutigen Englischen Gartens von dem Amerikaner
Benjamin Thompson, dem späteren Graf Rumford, auf dem
Gelände des sumpfigen und vernachlässigten Isarufers
angelegt.
Benjamin Thompson hatte sich bereits einen Namen als Reformer der
Sozial- und Armeesysteme gemacht. Er führte die
"Militärgärten" ein, die auf der einen Seite angelegt
waren, den Soldaten Beschäftigung und Verpflegung anzubieten
und auf der anderen Seite, neuen Ideen wie der Kartoffelanpflanzung
oder Rinderzucht zu dienen.
Der Hofgärtner, Friedrich Ludwig von Sckell, trug erheblich
zur Anlage des Parks bei, dessen Vorbild die englischen
Landschaftsgärten waren. Daher stammt auch der heutige Name
"Englischer Garten". Anlässlich des 250. Geburtstages von
Friedrich Ludwig v. Sckell finden im August und September 2000
verschiedene Ausstellungen und Veranstaltungen statt.
Von 1792 an machte Karl Theodor die Gärten der
Öffentlichkeit zugänglich und die ehemaligen
"Militärgärten" wurden zum öffentlichen Park.
Im Lauf der Zeit gab es einige Ergänzungen im Park, die heute
zu dessen großen Attraktionen zählen:
- 1789/90 Errichtung des Chinesischen Turms, angelehnt an eine
Pagode in den Kew Gardens, London (1944 zerstört, 1951/52
rekonstruiert)
- 1802 wurde der Kleinhesseloher See angelegt (1813
erweitert)
- 1837 beauftragte König Ludwig I den Baumeister, Leo von
Klenze, mit der Errichtung des Monopterus auf einem
künstlichen Hügel
Heute ist der Englische Garten eine Oase der Entspannung
für die Münchner und gleichzeitig eine
Touristenattraktion. Mit einer Fläche von mehr als 3,7 qkm ist
er größer als der Central Park in New York und Europas
größter Landschaftspark innerhalb einer Stadt.
München - Bierstadt der Welt, Weltstadt des Bieres
Großstädtisches Flair und ländlicher Charme,
Kunstschätze, Brauchtum und Hightech: Diese ganz spezielle
„München-Mischung“ hat der bayerischen
Landeshauptstadt zu Weltruf verholfen. Den I-Punkt auf ihre
Popularität setzt jedoch der Stoff, den man überall auf
der Welt mit München verbindet: das Bier! München ist
zweifellos international die Biermetropole Nummer 1. Das
Oktoberfest, ein Fest des Münchner Bieres und eines der
Markenzeichen der Landeshauptstadt, ist auf der ganzen Welt ein
Begriff. Nicht umsonst gibt es auf dem ganzen Globus verteilt
über 3.000 „Schwester“-Oktoberfeste. Und wer
träumt dabei nicht, irgendwann im Leben das Original in
München zu erleben oder zumindest das „Bier-Mekka“
einmal zu besuchen. Gelegenheiten, Münchner Bierfreuden zu
genießen, gibt es an der Isar das ganze Jahr über.
Geschichte des Münchner Biers
Schon bald nach der Stadtgründung Münchens (1158) durch
den Welfen-Herzog Heinrich den Löwen von Braunschweig kamen
die Wittelsbacher an die Macht (1180). Sie machten München zur
Residenzstadt (1255) und erkannten rasch, wie wichtig das
„pir" für die Steuerkassen der Stadt, aber auch für
die eigenen Taschen war. Die Braurechte vergaben nur die
Herrschenden.
Das Brauen selbst war Sache der Mönche. Die Augustiner - auf
sie ist Münchens älteste noch existierende Brauerei
zurückzuführen - machten sich bereits 1328 ans Werk.
Damals floss das Bier beim Volk schon reichlich. Um
gewinnsüchtigen Panschern von vornherein das Handwerk zu
legen, setzte Herzog Albrecht IV. im Jahre 1487 für die
Residenzstadt München eine strenge „Bierordnung" fest -
also noch vor dem offiziellen "bayerischen Reinheitsgebot", das
1516 durch Herzog Wilhelm IV. erlassen wurde.
Mit der „Münchner Bierordnung" wurde das älteste
Lebensmittelgesetz der Welt festgeschrieben. Danach durfte Bier nur
unter Verwendung von Gerste, Hopfen und Wasser gebraut werden. Das
Wort Hefe kam im Gebot nicht vor. Ihre Verwendung bei bestimmten
Brauprozessen war längst selbstverständlich. Und der
Weizen war zu jener Zeit so knapp, dass er fürs Brotbacken
vorbehalten bleiben musste. Die Münchner Brauer halten sich
bis auf den heutigen Tag an den historischen Erlass.
Starkbierzeit - Anstich auf dem Nockherberg
In München gilt sie als „fünfte Jahreszeit", die
Starkbierzeit im März. Zu verdanken ist sie den Mönchen,
die in den Klöstern zu dieser Jahreszeit ein kräftiges,
nahrhaftes Bier brauten, um die Fastenzeit unbeschadet zu
überstehen. Der Genuss des „Fastenbiers" galt nicht als
Sünde: „Flüssiges bricht Fasten nicht". Die
Tradition des Starkbieres lebt bis heute fort. Während der
Märzwochen wird in allen Brauerei-Gaststätten Starkbier
ausgeschenkt; Musik und festliche Veranstaltungen stehen auf dem
Programm. Den Auftakt zum Starkbieranstich macht
alljährlich die feucht-fröhliche
„Salvator-Polit-Show“ auf dem Nockherberg, bei der
„Bruder Barnabas“ über die Häupter des
Mächtigen gehörigen Spotts und manche Bissigkeiten
ausgießt.
Biergärten – Münchner Lebenslust
So lange wie es die Sonne von Frühjahr bis Herbst
zulässt, dauert Münchens Biergartenzeit. Rund 180.000
Gästen bieten die 29 traditionellen Biergärten und die
zahllosen anderen Freischank-Flächen gemeinsam einen Platz
unter freiem Himmel. Zu den größten Biergärten
zählen mit 8.500 der Hirschgarten und mit 5.000
Sitzplätzen der Augustiner an der Arnulfstrasse. Weitere
beliebte Treffpunkte sind die Biergärten auf dem
Viktualienmarkt, rund um den Chinesischen Turm im Englischen Garten
oder auch die Waldwirtschaft, wo Jazz die Stimmung anheizt.
Oktoberfest
Seinen Ursprung fand das Oktoberfest anno 1810 in den
Hochzeitsfeierlichkeiten des Kronprinzen Ludwig, des späteren
König Ludwig I. von Bayern, und der Prinzessin Therese
von Sachsen-Hildburghausen. Nach ihr ist auch das Festgelände
mitten in der Stadt benannt: die Theresienwiese, von den
Einheimischen liebevoll zu Wiesn verkürzt und zum umfassenden
Begriff für das größte Volksfest der Welt geworden.
Alljährlich in der letzten Septemberwoche verwandelt sich die
riesige Fläche zu Füßen der Statue der Bavaria bis
in den Oktober hinein für 16 turbulente Tage in eine gewaltige
„Festwiese" (Beginn des Oktoberfestes immer am vorletzten
Samstag im September und Ende am ersten Sonntag im Oktober).
Hofbräuhaus
Ein Markenzeichen Münchens, 411 Jahre alt, sein Name
weltberühmt: das ist das Hofbräuhaus. Die Bierfans aller
Nationen strömen das ganze Jahr über ins
Hofbräuhaus. 5.000 finden zur gleichen Zeit Platz. Seit 1589
steht es am „Platzl" im Herzen der Altstadt und seit 1852 ist
der Bayerische Staat der Brauherr. Die Bezeichnung als Brauerei
heute lautet „Staatliches Hofbräuhaus in München".
Die Sudstätten mussten bereits 1897 wegen des damals schon
gewaltigen Besucherstroms vom angestammten Platz verlegt werden.
Das Stammhaus aber, im Neo-Renaissance-Stil umgebaut, steht nach
wie vor „drunt am Platzl".
Mit freundlicher Unterstützung des Fremdenverkehrsamtes der Landeshauptstadt München
Fotografen: Rudolf Sterflinger, Wilfried Hösl, Robert Hertz, C. L. Schmitt, Wilfried Hös,
P. Scarlandis, Ralf Zednik, Christan Jirsa, Ingrid Grossmann, Christl Reiter
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